Wie viele Weißstörche gibt
es bei uns?
2019 wurden in Deutschland 7.532 Brutpaare
gezählt. Lange gab es mehr Storchenpaare in
Ostdeutschland, doch inzwischen hat sich das
geändert: Heute leben in den alten Bundesländern 3.863 Brutpaare, in den neuen etwa
2.900.
Nach einem Tiefpunkt im Jahr 1988 – zu dieser Zeit gab es weniger als 3.000 Brutpaare
– hat sich der Bestand wieder erholt. Das liegt
allerdings größtenteils daran, dass Weißstörche aus anderen Regionen, in denen es mehr
von ihnen gibt, zu uns ziehen. Leider machen
immer noch zahlreiche Gefahren dem Weißstorch das Leben schwer.
Was isst der Weißstorch?
In erster Linie viel, und zwar Kleinsäuger,
Froschlurche, Eidechsen, Schlangen, Fische,
große Insekten und ihre Larven sowie Regenwürmer. Ein ausgewachsener Storch braucht
etwa 500 bis 700 Gramm Nahrung pro Tag;
das sind ungefähr 16 Mäuse oder 500 bis
700 Regenwürmer. Schwierig wird es, wenn
er außerdem noch eine Familie mit zwei Storchenjungen ernähren muss, die immerhin
auch schon jeweils 1.600g Nahrung am Tag
brauchen. Dann ist er lange unterwegs, um
Essbares für die Familie zusammenzusuchen.
Umso wichtiger ist es für die Störche, dass
sie sich in direkter Umgebung des Nestes auf
Nahrungssuche begeben können.
Warum ziehen Störche im
Winter in den Süden?
Weil sie dort einfach mehr Nahrung finden.
Auf jeden Fall liegt es nicht daran, dass sie
hier frieren würden. Das beweisen schon die
Störche, die in Bergenhusen überwintern und
nicht mehr in den Süden ziehen.
Und sie kommen wieder zurück, weil in Afrika die Konkurrenz um die Nahrung größer
ist. Dort gibt es nämlich auch viele andere
Störche wie den Nimmersatt oder den Sattelstorch. Außerdem ist es bei uns im Sommer
ein paar Stunden länger hell als in den Überwinterungsgebieten, was für die Nahrungssuche ein echter Vorteil ist.
Wie können wir dem Weißstorch helfen?
Damit der Weißstorch ausreichend Nahrung
findet, ist es wichtig, dass es genügend Grünland gibt. In Weißstorchgebieten müssen
außerdem Stromleitungen verkabelt oder zumindest mit Markierungen versehen werden,
damit die Störche nicht dagegen fliegen. Um
etwas gegen die Gefahren tun zu können, die
während seines Zugs auf den Weißstorch lauern, müssen wir diese erst einmal erkennen.
Hier hilft es, die Störche mit kleinen Sendern
zu versehen, wie es im Projekt „Störche auf
Reisen“ gemacht wird. Und auch die Beringung der Störche ist hilfreich. Falls Sie einen
Ring finden, sollten Sie Ihren Fund so schnell
wie möglich melden. Wo, sagt Ihnen diese
Tabelle.
An einigen Orten ist es auch sinnvoll, künstliche Nisthilfen zu errichten – wenn zum Beispiel ein alter Horst verlorengegangen ist.
Eine Bauanleitung für eine Nisthilfe finden Sie
hier.